Kein Rückgang von Tierversuchen in der medizinischen Forschung

Von Petra Schlagenhauf
15. Oktober 2013

Für Tierschützer gehören Tierversuche endgültig abgeschafft - die Realität sieht jedoch anders aus. Zwar konnten schon erste Erfolge bei den Tierversuchen für Kosmetik- und Pflegeprodukte verbucht werden, doch in der medizinischen Forschung konnten diese bislang noch nicht durch andere Verfahren ersetzt werden.

Im Gegenteil: Die Zahl der Tierversuche ist in den letzten Jahren sogar noch weiter angestiegen. So lag die Zahl der Versuchstiere im Jahr 2011 bei drei Millionen - 60 Prozent höher als noch elf Jahre zuvor.

Tierschutzorganisationen fordern, wie auch im Kosmetikbereich, eine Abschaffung der Tierversuche in der medizinischen Forschung. Denn seit März 2013 dürfen nur noch Kosmetik- und Pflegeprodukte in der EU verkauft werden, deren Inhaltsstoffe nicht in Tierversuchen getestet wurden. Bislang konnten sich jedoch tierversuchsfreie Untersuchungsmethoden noch nicht komplett durchsetzen.

Zwar werden bereits Kulturen von menschlichen Zellen für die Forschung einsetzt, an denen die Auswirkungen der Substanzen auf den Körper simuliert werden können, doch ein vollständiger Verzicht auf Tierversuche ist bisher noch nicht möglich. Vor allem bei Medikamententests ist es notwendig, die Reaktion eines lebenden Organismus zu erforschen.

Immerhin einen Lichtblick gibt es: Das Tierschutzgesetz verbietet auch heute schon Tierversuche, wenn entsprechende, tierversuchsfreie Methoden zur Verfügung stehen.