Kenia - Männer planen Sexstreik gegen angebliche Diskriminierung

Kenianische Frauen haben geringen politischen Einfluss und werden oftmals Opfer von Gewalt

Von Dörte Rösler
17. November 2014

Nachdem 2009 die kenianischen Frauen zum Sex-Streik gegen die Regierungskrise aufgerufen haben, planen nun die Männer einen erotischen Boykott. Ziel ist es , die gesellschaftliche Stellung des Mannes zu stärken und die Diskriminierung durch Frauen zu beenden.

Aktivisten veröffentlichen fragliche Daten zu Gewalttaten gegenüber Männern

Um ihre Forderung zu untermauern, haben die Aktivisten bedrohliche Zahlen über angebliche Gewalttaten gegenüber Männern veröffentlicht. Demnach sollen in diesem Jahr bereits 300 Männer Opfer von weiblichen Angriffen geworden sein, 100 von ihnen wurden vorgeblich die Geschlechtsteile abgetrennt. Beweisen lassen sich diese Angaben allerdings nicht.

Viele kenianische Frauen sind Opfer von häuslicher- und sexueller Gewalt

Tatsächlich geht in Kenia wie in vielen afrikanischen Ländern die Gewalt mehrheitlich von Männern aus. Nach Schätzungen sind 90 Prozent der Gewalttäter Männer, Frauen dagegen sind oftmals wehrlose Opfer von häuslicher und sexueller Gewalt.

Wenig politische Rechte für Frauen

Auch politisch haben Frauen in Kenia wenig Rechte, im Parlament sind nur 22 Prozent der Abgeordneten weiblich. Entsprechend wenig Möglichkeiten haben sie, die Gesetzgebung zu beeinflussen. So verlieren Frauen im Falle einer Scheidung oder dem Tod des Ehemannes das Anrecht auf die Ackerflächen der Familie. Außerdem müssen sie dulden, wenn ihr Partner sich weitere Ehefrauen nimmt.