Vergewaltigungsprozess in Indien: Vier Männer für schuldig erkannt

Von Ingrid Neufeld
20. März 2014

In Indien wurden am Donnerstag in einem Vergewaltigungsprozess vier tatbeteiligte Männer für schuldig erklärt. Das Strafmaß wurde allerdings noch nicht festgesetzt.

Schuldspruch für Gewaltvergehen

Im letzten August war eine 22-jährige Fotografin unterwegs, um ein verfallenes Industriegebäude in einem besseren Wohnviertel in Mumbai zu fotografieren. Dabei wurde sie von einem männlichen Kollegen begleitet.

Trotzdem überfielen und vergewaltigten sie fünf Männer. Einer der Tatbeteiligten war noch minderjährig und muss sich deshalb vor einem Jugendgericht verantworten.

Himashu Roy, der jetzt die Anti-Terror-Einheit in Mumbai leitet und früher Polizist war, ist sich sicher, dass der Schuldspruch anderen möglichen Tätern "ein starkes Signal" sendet.

Umgang mit Frauen steht im Fokus der Öffentlichkeit

Mumbai gilt vergleichweise als sicher. Deshalb sind die Menschen dort geschockt und diskutieren aktiv über den Umgang mit Frauen. Im Dezember 2012 war eine junge Frau an ihren Verletzungen gestorben, nachdem sie einer brutalen Gruppenvergewaltigung ausgesetzt gewesen war. Dieser Vorfall hatte die Gemüter erhitzt und den Boden für die Debatte über die Ungeheuerlichkeit solcher Geschehnisse angeheizt.