Kenias Leichtathleten haben ein Dopingproblem

Von Ingo Krüger
1. Oktober 2012

Elf Medaillen, darunter zweimal Gold, holten Kenias Leichtathleten bei den Olympischen Spielen in London. Doch schon seit längerem gibt es Dopinggerüchte um die Läuferinnen und Läufer aus dem ostafrikanischen Land. Nun hat der Vorsitzende des kenianischen Leichtathletikverbandes, Isaiah Kiplagat, erstmals zugegeben, dass Sportler seines Landes unerlaubte Substanzen eingenommen haben.

So sollen kenianische Sportler im Norden der Provinz Rift Valley Injektionen mit verbotenen Dopingmitteln bekommen haben. Die behandelnden Ärzte hätten als Lohn Anteile der Preisgelder kassiert, berichteten einheimische Medien. Bislang hatte Kiplagat stets bestritten, dass es in Kenia ein Dopingproblem gebe.

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF musste zudem einräumen, seiner Kontrollfunktion nicht nachgekommen zu sein. Der Medizinchef des Verbandes gestand, dass es in dem ostafrikanischen Land keine Kontrollen auf Blutdoping gegeben habe. Dies sei logistisch nicht möglich gewesen, so der IAAF.

Ab 2013 sollen Dopingtests bei Leichtathletikmeetings obligatorisch werden, gab Kiplagat bekannt. Kenias Sportler sollen durch ehrliche Leistungen überzeugen. Daher müssten alle Zweifel ausgeräumt werden, erklärte der Verbandschef.