Kinder mit chronischen Schmerzen: Immer an Therapiealternativen ohne Medikamente denken

Von Cornelia Scherpe
8. April 2014

Nicht nur Erwachsene leiden unter chronischen Schmerzen, sondern auch immer mehr Kinder und Jugendliche sind von diesem Phänomen betroffen. Da man jedoch vor allen Dingen bei Heranwachsenden lieber besonders sparsam mit dem Einsatz von Medikamenten ist, bevorzugen viele Eltern und Ärzte die Therapiealternativen ohne Chemiekeule.

Dabei setzt man auf psychosozialen Methoden. Im Zentrum steht dabei eine Änderung des Lebensstils und eine Veränderung der Denkweise. Diverse Studien haben bereits gezeigt, dass durch positive Gedanken und eine allgemeine positive Einstellung zum eigenen Leben auch Schmerzen reduziert werden.

Natürlich kann man sich nicht alle Beschwerden "schön denken", denn wenn organische Ursachen zugrunde liegen, müssen diese selbstverständlich behandelt werden. Doch gerade bei Kindern sind chronische Schmerzen aber oft aus psychischem Stress heraus entstanden und diesen gilt es zu lindern.

Schmerzen der Kinder sollten ernstgenommen und behandelt werden

Dabei sollten weder Eltern noch Ärzte das Schmerzempfinden der jungen Patienten auf die leichte Schulter nehmen. In jedem Fall muss man den Kindern zeigen, dass man ihre Beschwerden ernst nimmt und ihnen helfen möchte. Allein durch diese soziale Interaktion wächst das Vertrauen und die Kinder sind bereit, sich auf Therapien ohne Medikamente einzulassen.

Sind durch diverse Untersuchungen häufige Krankheitsbilder ausgeschlossen, sollten Ärzte dann frühzeitig die Möglichkeit der "chronischen Schmerzstörung" ansprechen und möglichst kindgerecht erklären. Die Therapie sollte dann frühzeitig beginnen, denn mit der Zeit können sich die Beschwerden verschlimmern und weitere Konsequenzen wie Schlafstörungen und Depressionen treten auf.

Besonders drastische Fälle können auch stationär behandelt werden; zum Beispiel im Deutschen Kinderschmerzzentrum in Datteln. Hier wird innerhalb von meist drei Wochen eine umfassende Therapie durchgeführt.

Studien haben gezeigt, dass die intensive Schmerztherapie für mehrere Wochen bei 72 Prozent der Kinder zur deutlichen Minderung der Schmerzen und daher zu neuer Lebensqualität führt.