Kinder sind potentielle Lebensmittelkunden

Bei der Vermarktung von Lebensmitteln setzt die Industrie immer mehr auf Kinder

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
17. Juni 2011

Gab es früher nur einige wenige spezielle Lebensmittelprodukte für die Kinder, beispielsweise von der Herstellerfirma Ferrero die "Kinder-Schokolade", "Milchschnitte" sowie den Brotaufstrich "Nutella", so finden wir heute in den Regalen der Supermärkte viele weitere Produkte, die mit bunten Bildern die kleinen Kunden, beziehungsweise die Eltern zum Kauf verführen.

Die Lock-Strategien der Lebensmittelhersteller

Gab es vor Jahren die sogenannten Überraschungseier, wo die kleinen Kunden in der Schokolade winzige Spielzeug-Figuren vorfanden, so findet man diese immer häufiger im Innern von Verpackungen. Manche Hersteller versuchen auch zu bestimmten Jahreszeiten und Ereignissen wie "Halloween" mit speziellen Produkten die Verbraucher zum Kauf zu verführen.

Gesunde Süßigkeiten?

Nun versuchen mittelständische Unternehmen sich auch von dem "großen Kuchen der Kinderprodukte" eine Scheibe abzuschneiden, so bietet die Allgäuer Käserei Hochland spezielle Sorten für Kinder an, wobei in den Scheiben Figuren und Gesichter zu sehen sind. Andere Unternehmen bringen spezielle Kinder-Sortimente an Wurstwaren auf den Markt, die weniger Fett aber extra mehr Vitamin-B oder Calzium enthalten sollen.

Aber wie Verbraucherschützer meinen, sei dies alles nicht nötig, denn die Kinder werden mit den wichtigsten Vitaminen und Mineralstoffen meistens ausreichend versorgt und auch Süßigkeiten werden mit mehr Vitaminen nicht gesünder, denn dafür gibt es Obst und Gemüse.

Die Helden der Kinder in der Werbung

Aber die Unternehmen haben schon immer auf die Werbung gesetzt, besonders ist die Zielgruppe der Kinder und Jugendlichen interessant, denn das sind die Kunden von Morgen. So achten schon heute viele Kinder auf bestimmte Markenartikel, so ergab laut einer Analyse durch den Egmont Ehapa Verlag, dass 50 Prozent der Kinder immer nur einen bestimmten Brotaufstrich oder Schokolade bevorzugen.

Dies liegt aber auch daran, dass die Firmen sich die richtigen Werbeträger, beispielsweise erfolgreiche Sportler oder Stars, suchen. Auch Comic-Figuren aus Filmen werden gerne genommen, so dass schon im Jahr 2002 die Unternehmen 1,2 Milliarden Euro an Lizenzgebühren bezahlten. Viele Kinder geben einen großen Teil von ihrem Taschengeld für Lebensmittel aus. Im Schnitt erhalten die sechs- bis 13-jährigen Kinder monatlich 23 Euro Taschengeld.