Kinder und Schmerzmittel: Viele Opioide-Vergiftungen könnten Eltern verhindern

Von Cornelia Scherpe
9. September 2013

Mit der unbedachten Einnahme von Medikamenten kann man sich schnell in Lebensgefahr bringen. Gerade wenn es um starke Mittel wie etwa Opioide geht, ist extreme Vorsicht angebracht. Gerade in Haushalten mit Kindern muss darauf geachtet werden, dass die Kleinen nicht an die Medikamente herankommen, denn sonst kann es zu lebensgefährlichen Notfällen kommen.

Die meisten Hersteller der Opioide achten darauf, dass ihre Verpackungen eine Kindersicherung haben, damit selbst dann, wenn die Flasche doch einmal in Kinderhände kommt, sie diese nicht öffnen können. Doch nicht immer reicht das. Eine Studie aus den USA hat sich eingehend mit den dennoch geschehenden Unfällen beschäftigt und sah sich 2.380 Fälle an.

Wie die Kinder an die Opioide gelangten

In ganzen 95 Prozent waren die Kinder an die Mittel in Tablettenform gekommen. Sehr selten waren es Flüssigkeiten oder Spezial-Pflaster. Im Schnitt waren die Kinder dabei gerade erst zwei Jahr alt, was deutlich zeigt, dass es sich nicht etwa um bewussten Missbrauch der Opioide gehandelt hatte, sondern um kindliches Unwissen. In immerhin 57 Prozent der Fälle konnten die Forscher genau nachvollziehen, wie sich der Vorgang im Detail abgespielt hatte.

In 415 Fällen hatten es die Eltern versäumt, die Dose mit den Tabletten wegzuräumen. Sie war also im Blickfeld der Kinder gewesen und dies hatte ihre Neugier geweckt. In 110 weiteren Fällen hatten die Eltern die Verpackung zwar in einer Tasche versteckt, allerdings hatte sich die Tasche in der Reichweite der Kinder befunden. So fanden diese die Tabletten beim neugierigen Erkunden.

In 75 weiteren Fällen waren die Tabletten auch noch aus der sicheren Originalverpackung genommen worden, sodass die Kinder gar keine Schwierigkeiten hatten, einfach zuzugreifen. Laut der Forscher hätten daher alle diese Fälle vermieden werden können.