Kindlichen Humor nicht unterbinden

Von Melanie Ruch
18. Oktober 2012

Der Mediziner Eckart von Hirschhausen hat es auf den Punkt gebracht: Kinder lachen bis zu 400 Mal am Tag, Erwachsene nur noch etwa 15 Mal. Auch an dem Sprichwort: "Lachen ist gesund" ist etwas Wahres dran. Gemeinsames Lachen stärkt nämlich nachweislich die familiäre Beziehung und verbindet.

Doch leider hören Kinder von ihren Eltern viel zu oft den Satz "Jetzt lass doch mal den Quatsch". Dabei können Eltern von ihren Kindern in Sachen Humor so einiges lernen. Bereits im Babyalter reagieren die Kinder auf Berührungen und zur Begrüßung ihrer Eltern mit einem Lächeln. Im Alter von ein bis zwei Jahren entwickelt sich dann der kindliche Humor. Dinge, die ihnen komisch vorkommen und die nicht zueinander passen, bereiten ihnen Freude und bringen sie zum Lachen. Ab dem zehnten Lebensjahr etwa sind Kinder bereits in der Lage, auch ironischen Humor zu verstehen.

Auch Eva Ullmann, die Gründerin des Deutschen Instituts für Humor, findet, dass sich Eltern hin und wieder ein Beispiel am Humor ihrer Kinder nehmen sollten. Humor sei eine gute Eigenschaft, die in der Familie gefördert werden sollte. Er ist eine wichtige soziale Kompetenz und kann als Ventil fungieren, sowohl bei positiven Erlebnissen als auch bei Negativen. Durch ihre Kinder könnten Eltern lernen ihren eigenen Humor zu pflegen und auch über die kleinen Dinge des Alltags oder sogar Konflikte oder Misserfolge zu lachen, so Ullmann.

Zudem fördere Humor den Ideenreichtum und die Kreativität und ist somit ein wichtiger Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Den angeblichen Quatsch, den Kinder so gerne machen, sollten Eltern daher vielmehr als Fähigkeit betrachten und ihn nicht zu stark unterbinden, so die Expertin.