Klimawandel in Nordafrika - Die Sahara war nicht immer eine Wüste

Von Ingo Krüger
5. Mai 2014

Die Sahara ist die größte Wüste der Welt. Sie erstreckt sich 4500 bis 5500 Kilometer in westöstlicher und 1500 bis 2000 Kilometer in nordsüdlicher Richtung. Damit ist sie fast so groß wie die gesamten USA oder etwa 26 Mal so groß wie Deutschland. Sie erstreckt sich von der afrikanischen Atlantikküste bis zu den Ufern des Roten Meeres.

Anders als vermutet ist die Sahara vor allem eine Stein- oder Felswüste beziehungsweise eine Kies- oder Geröllwüste. Die bekanntere Sandwüste macht nur etwa ein Fünftel der Fläche aus.

Während Sahara-Sand nicht mehr als zwei Meter hoch fliegen kann, findet sich Sahara-Staub auch noch in 10.000 Metern Höhe. Steht der Wind günstig, wirbelt er bis nach Köln oder auch in den Regenwald im Amazonasgebiet. Dort dient er als wichtige Quelle für Mineralstoffe. Ohne die Düngung aus der Sahara könnten die Amazonaswälder nicht existieren.

Grüne Phasen der Sahara

Laut einer Studie von 2009 gab es in den zurückliegenden 200.000 Jahren in der riesigen Wüste auch "grüne" Phasen: zunächst vor 120.000 bis 110.000 Jahren, dann wieder vor 50.000 bis 45.000 Jahren und zuletzt während der sogenannten "grünen Sahara-Zeit" gegen Ende der letzten Eiszeit. Damals verschoben sich die Tropen um 800 Kilometer nach Norden. Die Sahara verwandelte sich von einer Wüste in eine fruchtbare Savannenlandschaft.

Flüsse und Seen, die es in diesen Feuchtphasen gab, stellten durch verwitterndes Gestein Sand bereit. Der Wind trug in den langen Trockenzeiten den Sand ab und lagerte ihn um. Zusätzlich trugen Passatwinde sehr große Mengen Sand von den Stränden am Mittelmeer in das Landesinnere.

Aktuell lässt sich feststellen, dass die Sahara aufgrund des Klimawandels schrumpft. Die höheren Temperaturen sorgen für eine verstärkte Verdunstung über den Weltmeeren. Winde haben in den letzten beiden Jahrzehnten viel mehr Niederschläge weit in die Sahara hineingetragen. Durch Ziegen, Überweidung und Holzentnahme verzögert und stoppt der Mensch diese positive Entwicklung aber.