Köstliche Traditionen zu Weihnachten - woher kommen Gänsebraten, Lebkuchen und Spekulatius?

Kulinarischer Brauchtum - die Geschichte hinter den bekannten Weihnachtsdelikatessen und -spezialitäten

Von Dörte Rösler
23. Dezember 2014

Alle Jahre wieder naschen wir gern Spekulatius und trinken Glühwein. Aber welche Geschichte haben die adventlichen Genüsse eigentlich? Viele kulinarische Traditionen reichen bis ins Mittelalter, heißer Würzwein erfreute schon die alten Römer.

Lebkuchenhaus und Spekulatius

Honigkuchen mit Nüssen und Gewürzen galt bereits in der Antike als Heilmittel. Sterne oder Nikolausfiguren aus Lebkuchen entstanden in mittelalterlichen Klöstern. Hier nahm auch die Tradition ihren Ursprung, dass Onkel oder Tanten ihren Paten zum Advent eine Reiterfigur aus Lebkuchen schenkten.

Das bei Kindern so beliebte Lebkuchenhaus wiederum geht auf das Märchen von Hänsel und Gretel zurück.

Auch der Spekulatius hat eine religiöse Geschichte. Die teilweise kunstvoll gestalteten Keksformen bildeten ursprünglich Symbole aus der Nikolauslegende ab, später kamen weltliche Motive dazu. Seinen typischen Geschmack verdankt der Spekulatius einem Mix aus Nelken, Kardamom und Ingwer.

Gänsebraten

Die Gans rahmt den Advent kulinarisch ein: nach katholischem Brauch wird der Martinstag am 11. November mit einem Gänsebraten gefeiert, und auch zum Abschluss der Adventszeit kommt Gans auf den Tisch, festlich gefüllt mit Äpfeln, Trockenfrüchten oder Maronen.

Klassische Beilage: Rotkohl und Kartoffel- oder Semmelknödel. Neun von zehn Gänsen werden in Deutschland im Advent verspeist, rund 85 Prozent müssen aus dem Ausland importiert werden.

Glühwein

Glühwein hat die älteste Geschichte unter den Adventsköstlichkeiten. Schriftliche Rezepte sind bereits aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. überliefert. Gemäß dem Ursprung im Mittelmeerraum dominierten mediterrane Kräuter wie Thymian und Lorbeer.

Der Alkoholgehalt von heutigem Glühwein muss mindestens sieben Prozent betragen, viele Weine enthalten aber die doppelte Menge Alkohol. Und der macht aufgrund der Wärme schnell betrunken. Spätestens nach zwei Gläsern ist Autofahren tabu.