Komplizierte Erfassung der Stoffwechseldaten bei Mars500-Mission

Wie die Niere als Hauptregulator im Kochsalz-Stoffwechsel ihre einst unangefochtene Position verliert

Von Max Staender
11. Januar 2013

In den Jahren 2010 und 2011 startete die russisch-europäische Mars500-Mission, wo es sich um eine simulierte Reise zum Nachbarplaneten Mars handelte und den Wissenschaftlern die Gelegenheit bot, sämtliche Stoffwechseldaten von den "Raumfahrern" an 205 aufeinanderfolgenden Tagen zu messen. Dabei konnten sie sowohl die Nahrungs­aufnahme als auch die Ausscheidungen in der verschlossenen Raumkapsel jederzeit kontrollieren.

Sammelurin nicht aussagekräftig genug

Allerdings stellten Forscher des Uni-Klinikum Erlangen jetzt fest, dass der Sammelurin irgendwann nicht ausreicht, um sicher zu behaupten, wie viel Salz ein Teilnehmer in dieser Zeitspanne zu sich genommen hat. Der tägliche Vergleich mit den Werten der zugeführten Salzdosis sowie der Natriumkonzentration im Urin brachte Unklarheit, da beide Messwerte voneinander abwichen und es trotz gleichbleibender Zufuhr teils große Schwankungen in der täglichen Ausscheidungen gab.

Kochsalz-Stoffwechsel im Organismus

Damit könnte die Niere als Hauptregulator im Kochsalz-Stoffwechsel ihre einst unangefochtene Position verlieren. Einige Gewebe des menschlichen Organimus können sich nämlich aktiv bestimmte Mengen Kochsalz sichern, sodass Muskeln und Haut Natrium selbst über Monate hinweg unabhängig von der weiteren Zufuhr einlagern.