Krebs im Kindesalter - Viele Frauen können später dennoch schwanger werden

Von Cornelia Scherpe
23. Juli 2013

Eine Krebserkrankung ist kein Leiden der Erwachsenen allein, denn auch Jugendliche, Kinder und Neugeborene können bereits von Tumoren betroffen sein. Auch bei ihnen gilt, dass eine frühe Diagnose und ein schneller Therapiestart die Chance auf eine Heilung erhöhen. Die moderne Medizin hat es ermöglicht, dass viele junge Patienten erwachsen werden und ein normales Leben führen können. Allerdings bringt auch bei ihnen jede Therapie diverse Risiken mit sich.

So ist schon länger bekannt, dass krebskranke Mädchen unter der Behandlung fürchten müssen, dass sie später einmal keine eigenen Kinder bekommen können. Viele Chemotherapien und auch Bestrahlungen des Beckens senken die sogenannte Fertilität; also die Fruchtbarkeit. Eine US-Studie hat nun jedoch gezeigt, dass es in der Praxis gut aussieht. In der Mehrheit der Fälle kann eine ehemalige Krebspatienten sich ihren Kinderwunsch erfüllen. Bei der großen Studie wurden die Daten von 20.000 Menschen ausgewertet.

Alle waren im Kindesalter an Krebs erkrankt und hatten sich im Zeitraum von 1970 bis 1986 dagegen behandeln lassen. 3.531 dieser ehemaligen Patienten konnte die Studie ausfindig machen und befragen. Es handelte sich dabei ausschließlich um Frauen, die angaben, sexuell aktiv zu sein. Nur bei 562 dieser Probandinnen stellte sich heraus, dass sie unfruchtbar waren und daher keine Kinder hatten bekommen können. Dies entspricht einer Rate von 16 Prozent.

Man bildete eine Vergleichsgruppe, indem man insgesamt 1.366 weibliche Geschwister dieser ehemaligen Krebspatientinnen befragte. Von diesen Schwestern ohne Krebs in der Vorgeschichte waren 147 ebenfalls unfruchtbar, was elf Prozent entspricht. Ignoriert man dieses familiäre Risiko, so war der Anteil der Krebspatientinnen nur um fünf Prozent über dem Durchschnitt.