Krebsforschung deckt Gen-Mutation auf: Brustkrebsrisiko neunfach erhöht

Von Nicole Freialdenhoven
11. August 2014

Schon lange versucht die Medizin die Entstehung von Brustkrebs zu ergründen und zu entschlüsseln, warum manche Frauen erkranken und andere nicht. Zuletzt standen dabei die BRCA-Gene im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Frauen, die von einer Mutation des BRCA1 oder BRCA2-Gens betroffen sind, haben ein größeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken und viele - wie Schauspielerin Angelina Jolie - wagen den Schritt einer vorzeitigen Brustamputation um sich zu schützen.

Forscher entdeckten nun ein weiteres Gen, das bei einer Mutation Brustkrebs auslösen kann und sogar noch gefährlicher ist als die BRCA-Gene: Das Gen PALB2 löste bei jeder siebten Fünfzigjährigen, die an dieser Mutation litt, eine Brustkrebserkrankung aus. Dies ergab eine Untersuchung mit 362 Mitgliedern von 154 amerikanischen Familien, in denen diese Mutation aufgetreten war. Bis zum Alter von 70 Jahren steigt die Erkrankungsrate sogar auf 35 Prozent.

Auch Männer von dem erhöhten Risiko betroffen

Außerdem sind nicht nur die Frauen betroffen, stellten die Forscher fest: Auch Männer besaßen ein um achtfach erhöhtes Risiko einer Brustkrebserkrankung, wenn sie unter dieser Gen-Mutation litten. Nun wollen die Mediziner an einem Test arbeiten, der Frauen und Männer aus Risikofamilien in Zukunft früh auf die PALB2-Mutationen testen lassen kann.