Krebszellen könnten zukünftig durch Salmonellen abgetötet werden

Salmonellen haben eine vielfältige Wirkung - Jetzt gegen Krebs

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. Februar 2011

Wer an Salmonellen denkt, hat sogleich die gefürchtete Vergiftung im Kopf, die unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringt. Doch in Sachen Krebsforschung könnten diese Bakterien bald eine sehr große Rolle spielen.

Salmonellen gegen Krebs

Ein Forschungsteam in Braunschweig, welches von Dr. Siegfried Weiß geleitet wird, hat herausgefunden, dass die Krankheitserreger dazu in der Lage sind, Tumorzellen gezielt zu zerstören.

Dazu bildet sich zusammen mit den Salmonellen, welche sich im Blut des Menschen ansammeln, die so genannte Nekrose, welche zum Absterben des Tumors führt. Für die Identifitkation der Botenstoffe, welche zu dieser Zerstörung führen, ist eine Reihe an Forschungsarbeiten notwendig; diese werden von der Deutschen Krebshilfe mit 245.000 Euro unterstützt.

"Dieses Phänomen aktiv zu nutzen, um die Heilungschancen von Krebs-Patienten zu verbessern, wäre ein großer Fortschritt in der Behandlung von Krebs", so der Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Das Ziel der Forscher ist es, die Erreger abzuschwächen, damit es nicht - wie es bei einer Salmonellenvergiftung normalerweise der Fall ist - zu einer Darmerkrankung kommt, denn dies ist für Krebspatienten sehr risikoreich.

Damit auch die äußeren Ränder der Tumorzellen abgetötet werden können, sollen die Salmonellen genetisch verändert werden. Auf diese Weise wird ein Wirkstoff abgegeben, welcher die Zelle komplett zerstört.