Neue Klassifizierung von Lungenkrebs ermöglicht bessere personalisierte Therapie

Von Nicole Freialdenhoven
10. Januar 2014

Bislang galt der großzellige Lungenkrebs als eine eigene Variante des Lungenkrebses, die etwa 10 bis 15 Prozent der Patienten betraf. Eine Studie kam nun jedoch zu der Erkenntnis, dass diese Form des Lungenkrebses anderen Untergruppen zugeordnet werden könne. Dies ergab die Untersuchung von ingesamt 5000 Gewebeproben durch Forscher der Uniklinik Köln. Die Diagnose "großzelliger Lungenkrebs" kann so auf Dauer überflüssig werden.

Genetische Diagnose

Für Patienten habe dies den Vorteil, das sie eine bessere personalisierte Therapie erhalten können, die auf einer genetischen Diagnose basiert. Dabei werden die Genveränderungen der Tumore erfasst und die Erkrankung einer Untergruppe der Subtypen "nicht-kleinzelliger" oder "kleinzelliger" Lungenkrebs zugeordnet.

Erste Studien haben ergeben, dass Patienten, die eine solche Therapie erhielten, im Schnitt bis zu zwei Jahre länger leben als Patienten, die mit klassischer Chemotherapie behandelt wurden.

Exakte Diagnose wichtig

Jährlich erkranken in Deutschland rund 15.600 Frauen und 34.000 Männer an Lungenkrebs. Dabei gibt es unterschiedliche Varianten des Bronchialkarzinoms, die durch eine Gewebeprobe gezielt entschlüsselt werden können. Je exakter die Diagnose gestellt werden kann, umso eher kann die richtige Therapie ausgewählt werden.