Kriege und Umstürze verändern Sprachgebrauch und Wortschatz

Von Ingo Krüger
6. Oktober 2014

Sprache ist einem steten Wandel unterworfen. Manche Wörter sterben aus, andere kommen neu hinzu. Besonders tiefgreifend sind die Veränderungen in Zeiten großer Kriege und Umstürze. Dies hat ein Team aus deutschen und russischen Wissenschaftlern herausgefunden.

Gerade der Zweite Weltkrieg hat den Wandel in sechs untersuchten europäischen Sprachen verstärkt. Die Forscher werteten digitalisierte Bücher von 1840 bis heute aus. Dabei analysierten sie Werke folgender Sprachen:

  • Englisch
  • Deutsch
  • Italienisch
  • Russisch
  • Französisch und
  • Spanisch.

Sprachwandel durch große Veränderungen

Die beiden Weltkriege, die Oktoberrevolution 1917 in Russland oder der Zusammenbruch des Ostblocks 1989 veränderten Sprachgebrauch und Wortschatz in großem Maße. Waren die Zeiten stabil, wie etwa während des viktorianischen Zeitalters in England, passierte relativ wenig.

Die größten Veränderungen gab es bei der deutschen Sprache, gefolgt von Italienisch. Am stabilsten blieb im 20. Jahrhundert die spanische Sprache. Während der Grundwortschatz recht beständig ist, Artikel, Präpositionen oder Konjunktionen ebenfalls, sind Wörter, die ohnehin eher selten genutzt werden, besonders gefährdet.