Zuhören ist einfach - Lesen weitaus komplexer: MRT zeigt vor Gehirn-OP sprachrelevante Hirnareale

Von Dörte Rösler
11. März 2014

Lesen und Zuhören unterscheiden sich - und auch die Verarbeitung im Gehirn findet in verschiedenen Arealen statt.

Forscher der MedUni Wien haben dem Hirn mithilfe der Magnetresonanztomografie (MRT) bei der Arbeit zugeschaut. Mit hilfreichen Erkenntnissen für Operationen an sprachrelevanten Bereichen im Gehirn.

Zuhören ist einfacher

Beim Zuhören aktiviert das Gehirn nur eine überschaubare Anzahl an Regionen: die Zentren für das Hören und die Sprachzentren. Im MRT lässt sich dies an der Versorgung mit Sauerstoff erkennen.

Wenn das Hirn mit Lesen beschäftigt ist, ruft es dagegen deutlich mehr Kapazitäten ab. Neben dem bekannten Spracharealen werden auch die Bereiche für Aufmerksamkeit aktiv.

Jedes Gehirn ist anders

In der MRT-Röhre zeigt sich zudem, dass die aktivierten Bereiche bei jedem Patienten etwas anders lokalisiert sein können. Bei geplanten Gehirn-OPs sollte der Neurochirurg deshalb per MRT die wichtigen Sprachareale feststellen, um auch in den Bereichen für Aufmerksamkeit möglichst schonend zu operieren.

Nur so lässt sich verhindern, dass ein Patient nach dem Eingriff zwar Gehörtes verstehen kann - aber Gelesenes nicht mehr.