Künstliche Süßstoffe erhöhen Glukose-Intoleranz - Diabetes-Risiko steigt

Von Ingo Krüger
19. September 2014

Künstliche Süßstoffe galten lange Zeit als gesunde Alternative zu Zucker. Aspartam, Saccharin und Co. sollten den Genuss von Süßigkeiten auch ohne Kalorien ermöglichen, Übergewicht und Diabetes der Vergangenheit angehören. Doch nun kommt eine aktuelle Studie aus Israel zu einem ganz anderen Ergebnis: Süßstoffe fördern sehr wahrscheinlich Glukose-Intoleranz, das als Vorstufe einer Diabetes Typ 2 gilt.

Künstliche Süßstoffe verändern Zusammensetzung der Darmflora

Die Wissenschaftler fanden bei Tests an Menschen und Mäusen heraus, dass der Körper durch die Zuckerersatzstoffe nicht mehr in der Lage ist, Kohlenhydrate richtig zu verwerten. Künstliche Süßstoffe, so das Fazit der Untersuchung, veränderten die Zusammensetzung der Darmflora und deren Funktion.

Dies beeinflusse den Blutzuckerspiegel, der dadurch ansteigt. Die Darmbakterien würden mehr Energie aus der Nahrung gewinnen. Das heißt, dass eine zuckerfreie Light-Limonade zu einer Gewichtszunahme führen kann, obwohl sie weniger Kalorien hat als eine gezuckerte Brause.

Stevia wurde in der Studie nicht untersucht

Doch noch sind weitere Experimente erforderlich, die die Studie bestätigen. So untersuchten die Wissenschaftler lediglich drei handelsübliche Stoffe, vor allem Saccharin, nicht jedoch Stevia. Sicher ist jedoch, dass Süßstoffe kein Allheilmittel gegen Diabetes und Fettleibigkeit sind, als das sie lange Zeit dargestellt wurden. Ernährungsexperten raten daher, ganz auf gesüßte Getränke zu verzichten. Es sei besser Wasser zu trinken, das immer noch am gesündesten sei.