Kundenbewertungen oft geschönt - Hersteller erkaufen Wohlwollen der Tester mit Gratisprodukten

Von Dörte Rösler
17. Oktober 2013

Fragt man Verbraucher, warum sie im Internet einkaufen, hört man meist zwei Argumente: Preisvergleich und unabhängige Produktbewertungen. Die Urteile anderer Kunden gelten als hilfreich - dabei sind sie selten objektiv. Tester bekommen die Produkte häufig geschenkt und bewerten entsprechend positiv.

Verbraucherschützer weisen etwa auf den Vine Club von Amazon hin, in dem das Portal seine Top-Rezensenten versammelt. Da die Kommentare der Mitglieder als besonders wertvoll gelten, werden sie von den Herstellern regelmäßig mit kostenlosen Produkten bestückt. In wenigen Monaten können die Tester so Waren für etliche Tausend Euro anhäufen. Kritische Worte zu den Produkten liest man entsprechend selten.

Ähnlich sieht es bei Bloggern aus. Wer bei vielen Lesern beliebt ist, steigt auch in der Gunst von Firmen, die sich im Internet präsentieren wollen. Erklärt sich der Blogger bereit, ein Produkt zu testen, darf er es anschließend behalten. Nach einer positiven Bewertung steht dann bald der Postbote mit der nächsten Gratislieferung vor der Tür.