Kurse für Oma und Opa - Muss der Umgang mit Enkelkindern gelernt werden?

Großelternkurse sollen Senioren lehren die moderne Welt zu verstehen

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2014

Es gab eine Zeit, als Großeltern selbstverständlicher Teil der Familie waren: Sie spielten mit den Kindern, steckten ihnen kleinere Geldbeträge zu und verwöhnten sie mit Leckereien. Manche langweilten sie auch mit langen Erzählungen von "früher" oder veralteten Ermahnungen.

Doch dies ist heute scheinbar nicht mehr genug: In Familienzentren werden immer mehr "Großelternkurse" angeboten, in denen Senioren den Umgang mit ihren Enkelkindern lernen sollen.

Die moderne Welt verstehen

Auf dem Kursprogramm steht dann beispielswiese der richtige Umgang mit der Elterngeneration: Deren Erziehungsstil sollte nicht hintertrieben werden, so die Experten: Engagieren ja, einmischen nein.

Dazu wird den Senioren der Lebensstil der heutigen Eltern nahegebracht und erklärt, wie sie gute Beziehungen zu ihren aufbauen können. Statt wie früher Erfahrungen "von alt zu jung" weiterzugeben, sollten die heutigen Senioren lernen, die moderne Welt zu verstehen.

Baby-Yoga und ökologisch korrektes Müsli

Die Großelternkurse haben jedoch noch einen weiteren Vorteil: Wer bei Social Media, Baby-Yoga und ökologisch-korrektem Müsli nicht mehr hinterherkommt, findet hier Leidensgenossen, denen es ebenso geht. Alternativ könnte das Ganze auch einfach mal etwas gelassener angegangen werden - und die Erfahrung der Älteren wieder zu schätzen gewusst werden.