Kurzzeit-Policen per App - schnelle Versicherung mit dürftigem Schutz

Von Dörte Rösler
8. April 2014

Ob Reisen oder Sport - wer spontane Unternehmungen mag, möchte sich auch kurzzeitig und flexibel versichern. Auf diesen Trend haben die Gesellschaften reagiert und bieten mittlerweile ein breites Spektrum an Kurzzeit-Policen per App. Das geht schnell und kostet wenig Geld. Verbraucherschützer kritisieren aber, dass auch die Leistungen gering sind.

Leistungen der Kurzzeit-Versicherungen

Es klingt genial - mit nur einem Klick können Skifahrer noch kurz vor dem Pistenvergnügen einen Unfallschutz buchen. Sonnenanbeter bekommen für zwei bis drei Euro pro Tag eine Reisekrankenversicherung. Und Surfer schließen die Police erst ab, wenn die Wellen richtig hoch steigen. Je nach Situation versprechen die Anbieter unterschiedliche Sofortverträge mit individuell festlegbarer Zeitdauer. Versteckte Fallen wie Kündigungsfristen muss niemand befürchten.

Jahrespolicen teurer, aber bessere Leistungen

Dennoch raten Verbraucherschützer zum Misstrauen. Denn die Mini-Policen bieten weniger Schutz als mancher Kunde denkt. Die Sportversicherung für 3 Euro leistet bei Vollinvalidität etwa 50.000 Euro. Auf den ersten Blick ist das viel - im Ernstfall jedoch zu wenig. Rund 500.000 Euro wären erforderlich. Ebenso beim Unfallschutz, der zwar Krankenhaustagegeld zusichert, aber kein Geld bei Invalidität zahlt.

Wer sich umfassend absichern möchte, sollte deshalb eine Jahrespolice abschließen. Die Kosten liegen zunächst höher, aber bereits bei 14 Tagen Kurzzeit-Versicherung müssen die Nutzer ähnliche Summen zahlen - für weniger Leistung.