Labormäuse genetisch katalogisiert

Weitere genetische Unterschiede zur Erforschung bei Labormäusen entdeckt

Von Jutta Baur
20. September 2011

Zum ersten Mal haben Wissenschaftler das Erbgut von 17 unterschiedlichen Labormaus-Reihen entschlüsselt und aufgezeichnet. Damit sind insgesamt fast 60 Millionen Gene festgehalten worden. Für Wissenschaftler weltweit bedeutet dies eine Erleichterung ihrer Arbeit.

Dauerte es früher bis zu 40 Jahren, um die passenden Genome zu ermitteln, funktioniert die Auffindung bestimmter Gene heute um ein Vielfaches schneller. Das veröffentlichten Thomas Keane und seine Mitarbeiter vom Wellcome Trust Sanger Institute in Cambridge in der Zeitschrift "Nature".

Die Relevanz der genetischen Unterschiede der Mäuse

Labormäuse sind innerhalb der verschiedenen Stämme genetisch beinahe gleich. Da sie jedoch trotzdem unterschiedliche medizinische Auffälligkeiten haben, hilft eine Suche nach einem bestimmten Gen bei der Ursachenforschung.

Haben Labormäuse beispielsweise eine erhöhte Demenzrate, kann in der DNA nach einer Veränderung bei speziell diesen Mäusen geforscht werden. Diese Untersuchungen sind auch auf den Menschen übertragbar.

Bei ihrer Analysetätigkeit haben die Forscher noch zehnmal mehr Spielarten von Genen entdeckt, als bisher festgestellt waren. Dabei gab es auch Genome, die mit Diabetes oder Herzkrankheiten in Verbindung gebracht werden.

Noch ist man laut Angaben der Wissenschaftler weit davon entfernt, die genetische Vielfalt zu begreifen. Einen großen Schritt in diese Richtung habe man nun aber geleistet.