Lampenfieber - Warum wir es haben und wie man es los werden kann

Von Cornelia Scherpe
6. Oktober 2014

Theaterschauspieler kennen es ebenso wie Sänger, Komponisten und Hollywood-Weltstars wie Johnny Depp: Lampenfieber. Kurz bevor ein Auftritt ansteht, wird man sehr unruhig, der Schweiß tritt aus allen Poren und die Atmung wird schnell und flach. Vielen Menschen wird beim Lampenfieber sogar übel, sie erleben Schwindel und glauben, jeden Moment in Ohnmacht zu fallen. In so manchem Härtefall wird man sogar wirklich ohnmächtig.

Lampenfieber ähnelt mit diesen Symptomen der ebenfalls weit verbreiteten Prüfungsangst. In beiden Fällen handelt es sich auch um eine "psychovegetative Reaktion", wie Ärzte es ausdrücken. Dabei wird seelischer Stress unmittelbar auf die körperliche Verfassung übertragen. Der Belastung der Psyche setzt den Körper in Alarmbereitschaft und es kommt zu physischen Reaktionen.

Lampenfieber aus Angst vor Gesichtsverlust

Bei Prüfungsangst jedoch ist die seelische Ursache die teils berechtigte Angst, einen Test nicht zu bestehen. Es kann der Schulabschluss, die Ausbildung, das Studium, oder der Job auf dem Spiel stehen. Bei Lampenfieber ist der auslösende Faktor ein anderer. Die Betroffenen fürchten, ihr Gesicht zu verlieren.

Die Angst richtet sich hier also nicht auf das Bestehen eines Tests, sondern auf die Reaktion des Publikums. Man fürchtet, sich lächerlich zu machen und negatives Feedback zu bekommen. Die soziale Aufmerksamkeit an sich ist das Problem. Da wir mehr und mehr in einer Leistungsgesellschaft leben, haben auch immer mehr Menschen Lampenfieber. Dazu zählen Schüler ebenso wie Lehrer oder Manager.

Die besten Mittel gegen unerwünschte Aufregung

Die Angst vor der Bewertung durch Mitmenschen kann man in Härtefällen durch eine Verhaltenstherapie, oder ein Coaching beseitigen. Oft hilft es jedoch schon, sich kleine Tricks anzueignen. Atemübungen helfen beispielsweise wunderbar gegen Lampenfieber, da sich bei der psychovegetativen Reaktion Körper und Seele gegenseitig hochschaukeln.

Kontrolliert man eine Seite, kann auch die andere wieder Ruhe finden. Indem man die Atmung von Panik auf Ruhe umstellt, zieht auch die Psyche mit. Meditation, Ausdauersport und die EMDR-Technik ("Eye Movement Desensitization and Reprocessing"-Technik) können dies ebenfalls bewirken.