Landwirte fürchten Preissturz nach Ende der Milchquote in der EU

Ab dem 1. April können Landwirte so viel Milch produzieren, wie sie können und wollen

Von Ingo Krüger
30. März 2015

Nach drei Jahrzehnten fällt in der Europäischen Union (EU) die Milchquote. Ab 1. April 2015 können Landwirte dann so viel Milch produzieren, wie sie möchten. Produzenten und Molkereien sorgen sich, dass die ohnehin niedrigen Preise anschließend noch weiter fallen werden.

Produktionsquote für Milch

1984 hatte die damalige Europäische Gemeinschaft (EG) die Milchquote eingeführt, um eine Überproduktion bei Milch zu begrenzen. Die sogenannten "Milchseen" und "Butterberge" beherrschten damals die Schlagzeilen.

Danach erhielt jeder Mitgliedstaat eine feste Produktionsquote für Milch. Lieferten Produzenten mehr Milch, mussten sie eine sogenannte Superabgabe zahlen. Diese war so hoch festgelegt, dass die Milchproduktion ökonomisch unrentabel wurde.

Pro und Contra

Ab dem 1. April kann jeder Landwirt so viel Milch produzieren, wie er will. Kritiker der Reform befürchten, das Aus der Milchquote könnte wegen des zu erwartenden Produktionsanstieges zu einem Rückgang des Milchpreises führen. Kleinere Betriebe würden dadurch in große finanzielle Not geraten.

Befürworter wenden ein, dass die Milchquote schon längst keine mengenregulierende Wirkung mehr habe, da inzwischen ein Großteil der Mitgliedsstaaten der EU die Obergrenze der Quote gar nicht mehr erreiche. Sie sei daher überflüssig.