Laufen ist gesund - kann aber auch krank machen: wenn Sport zur Sucht wird

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
17. Februar 2014

Endlich macht sich der Winter langsam aber sicher auf den Rückweg und die ersten Sonnenstrahlen erinnern an Frühling. Dies ist die Zeit, in der man wieder mehr und mehr Läufer auf den Straßen und Feldwegen sieht. Wer sich gerne draußen aufhält und seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, hat beim Laufen gute Chancen. Doch es kann im Gegenzug auch krank machen, nämlich dann, wenn es zur Sucht wird.

Sportsucht als Teil der Verhaltenssüchte

Sportsucht kann sich in allen möglichen Bereichen der körperlichen Tätigkeit zeigen, dies muss nicht unbedingt das Laufen sein. Sie wird zu den Verhaltenssüchten gezählt und betrifft Schätzungen zufolge ein bis drei Prozent der Sportler, die intensiv trainieren.

Dabei treten bestimmte Merkmale auf, die erkennen lassen, dass es sich bereits um eine Sucht handelt. Das Leben eines Sportsüchtigen wird durch das Training bestimmt, alles andere - Arbeit, Freunde, Beziehung - stellt er dahinter. Und wenn dabei etwas in die Brüche geht, nimmt er dies in Kauf, die Hauptsache ist, dass er seinen täglichen Trainingsplan einhalten kann.

Treten dies bezüglich Probleme auf, kommt es zu Entzugserscheinungen wie Nervosität, Magen- und Kopfschmerzen oder Depressionen. Wer dies längere Zeit durchzieht, kann ernsthaft krank werden, denn durch den Übertrainingseffekt wird das Immunsystem auf Dauer geschwächt. Zudem kommt es zu Herz-Kreislauf-Beschwerden und einem frühen Gelenk-, Knochen- und Sehnenverschleiß. Warnzeichen nicht ignorieren!

Das eigene Trainingsverhalten kritisch im Auge behalten

Man sollte sein eigenes Trainingsverhalten stets im Auge behalten und bei ersten Warnzeichen kritisch hinterfragen. Wenn man merkt, dass der Sport anfängt, das eigene Leben zu bestimmen, ist es an der Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken, wo dies hinführen könnte, wenn man es weiter so laufen lässt. Es ist hilfreich, sich an einen Therapeuten zu wenden, der dem Sportler dabei helfen kann, den richtigen Weg einzuschlagen, damit aus der Leidenschaft erst gar keine krankhafte Sucht wird. Die möglichen Auslöser sind hier wichtig. Die Sportsucht rührt oftmals von Problemen mit der eigenen Selbstwahrnehmung sowie Traumata.