Lehmhäuser setzen radioaktive Isotope frei - Gesundheitliche Folgen durch Strahlung

Von Max Staender
30. April 2012

Als ökologischer Baustoff hat Lehm eine lange Tradition sowie Symbolkraft. Allerdings ist der Baustoff nicht ganz ungefährlich und kann sogar gesundheitsschädlich sein.

Wissenschaftler vom Helmholtz-Zentrum München haben jetzt eine erhöhte radioaktive Strahlung bei einigen Fachwerkhäusern im bayrischen Franken gemessen. Das instabile und schwere Metall Thorium ist in dem Lehm enthalten und dabei die Quelle der Radioaktivität, da ein Zerfallsprodukt davon das radioaktive Isotop Thoron ist.

Die Forscher haben für diese Strahlung extra ein spezielles Messgerät entwickelt und die Belastung über einen Zeitraum von einem Jahr gemessen. Wenn sich eine Person jeden Tag zehn Stunden in solch einem Lehmhaus aufhält, liegt die zusätzliche Strahlendosis jährlich bei 1,6 Millisievert. Da in Deutschland die jährliche Strahlungsquelle im Schnitt bei 2,1 Millisievert liegt, ist dies nicht besonders viel, allerdings auch eine nicht zu vernachlässigende Dosis.