Licht an, Schmerz weg - Forscher arbeiten an einem neuen Schmerzmittel

Wissenschaftler wollen durch Licht, einen schmerzlindernden Wirkstoff in das Innere von Zellen zu bringen

Von Cornelia Scherpe
23. Februar 2012

Chronische Schmerzen sind längst eine Volkskrankheit. Besonders der Rücken macht vielen Menschen mehr und mehr zu schaffen. Schmerzmittel gibt es zwar viele auf dem Markt und einige davon sind auch ohne Rezept erhältlich, aber man sollte mit diesem Medikamenten immer sehr bedacht umgehen. Wer zu viel und zu lange auf Schmerzmittel setzt, der riskiert Nebenwirkungen verschiedener Art.

QAQ als Revolution der Schmerztherapie

Um die Schmerztherapie auf ein neues Level zu bringen, arbeiten Forscher derzeit an einem neuen Medikament. Das Besondere daran: es basiert quasi auf Licht. Man arbeitet mit einem Wirkstoff, der durch Lichtwellen aktiviert werden kann.

In München testet man dies derzeit genau. Ziel ist es, eine schmerzlindernden Wirkstoff in das Innere von Zellen zu bringen. Dort verbleibt es und reagiert nur, wenn das richtige Licht auf sie trifft. Derzeit nennen die Forscher dieses Schmerzmittel QAQ. Von der Intensität her soll es mindestens mit Lidocain vergleichbar sein; dieses wird von Zahnärzten bei der örtlichen Betäubung benutzt.

Die Behandlung in der Theorie

QAQ soll, wenn es vom Licht aktiviert wird, die Nervenzellen "angreifen". Dabei verursacht es natürlich keinen Schaden, sondern hängt sich nur an die Rezeptoren, die normalerweise den Schmerzimpuls weiterleiten. Diese Weiterleitung soll ausbleiben, sodass der Patient keinen Schmerz fühlen muss.

In der Theorie soll QAQ als zusammengefaltetes Molekül zu den Zellen gelangen. Damit es sich knickt und klein macht, wird es mit der Wellenlänge 380 Nanometer angestrahlt. Ist es dann in der Zelle, tut es solange nichts, bis man die Wellenlänge auf 500 Nanometer verändert. Dann entfaltet es sich und beginnt seine Arbeit.