Lieber zur Physiotherapie - Kortison schadet einem Tennisarm eher noch

Von Cornelia Scherpe
14. Februar 2013

Ein sogenannter Tennisarm ist schmerzhaft. Durch eine Reizung der Sehnen (zum Beispiel durch intensives Tennistraining) verbleiben diese in einem Zustand der Reizung, was jede weitere Bewegung schmerzhaft werden lässt. Um Muskeln und Sehnen wieder versöhnlich zu stimmen, gibt es die Möglichkeit der Physiotherapie. In mehreren Sitzungen lernen die Patienten dann, den Arm bewusst zu entspannen und ohne Fehlhaltungen zu belasten.

Allerdings verschwinden die Schmerzen nicht sofort. Wer sofort eine Linderung möchte, der kann sich die Vergabe von Kortison wünschen. Viele Ärzte behandeln ihre Patienten mit solchen Injektionen und entlassen sie dann wieder in den Alltag. Das ist jedoch nicht so gesund, wie man glauben möchte.

Eine Studie hat gezeigt, dass man durch dieses Verhalten in die Gefahr kommt, den Tennisarm noch zu verschlechtern. Der Grund: durch die Spritze werden zwar die Schmerzen gelindert, die eigentliche Reizung der Sehnen und Muskeln bleibt jedoch bestehen. Der Trugschluss, alles sei wieder in Ordnung, bringt viele Menschen dazu, den Arm normal zu belasten oder sogar wieder mit dem Sport zu beginnen. Das kann die Reizung verschlimmern.

Wie oft dies der Fall ist, erhob die Studie, indem sie Betroffene entweder nur zum Schein therapierte, wirkliches Kortison vergab, oder zu einer Physiotherapie schickte. Durch die Kortisonvergabe ging es nur 84 Prozent nach einem Jahr wieder wirklich gut. In der Gruppe derer, die gewissenhaft mit einem Physiotherapeuten gearbeitet hatten, kam man dagegen auf 100 Prozent Heilungsrate. Interessant war allerdings, dass es der Placebogruppe nach einem Jahr auch gut ging: hier waren 96 Prozent wieder vollständig einsatzbereit.