Liefern Marienkäfer Medikament gegen Malaria?

Körperflüssigkeit des Marienkäfers bekämpft Malariaparasiten

Von Ingo Krüger
29. September 2011

Kleingartenbesitzer schätzen ihn wegen seiner Nützlichkeit. Anderen gilt er als Glückssymbol: der Marienkäfer. Nun haben Gießener Forscher herausgefunden, dass das Insekt mit den charakteristischen Punkten auf den Deckflügeln möglicherweise zum Retter von Millionen Menschenleben werden kann.

Die Wissenschaftler von der Fraunhofer-Projektgruppe Bioressourcen entdeckten eine bestimmte Substanz in der Körperflüssigkeit (Hämolymphe) des Asiatischen Marienkäfers, die sich erfolgreich gegen Malariaparasiten und andere Keime zur Wehr setzt.

Herstellung in Massenproduktion gestaltet sich schwierig

In einem Experiment tötete der zentrale Stoff Harmonin aus der Hämolymphe nicht nur den Tuberkuloseerreger, sondern auch den Malariaparasiten ab. Ob die Forscher jedoch ein Medikament auf Harmonin-Basis entwickeln können, ist noch fraglich. Die künstliche Herstellung des Proteins erfordert 30 komplizierte chemische Reaktionsschritte.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich fast eine Million Menschen an Malaria, etwa die Hälfte von ihnen sind Kinder unter fünf Jahren. Obwohl Experten schon lange intensiv nach einem Mittel gegen das Wechselfieber suchen, gibt es bis heute keine Impfmittel gegen die Krankheit. Der asiatische Marienkäfer liefert vielleicht die Lösung für das Malaria-Problem.