Liegt eine Thrombose vor? Die aktuellen Diagnoseverfahren greifen bei Risikopatienten nicht immer

Von Cornelia Scherpe
28. März 2014

Zu einer Thrombose kommt es, wenn innerhalb eines Blutgefäßes ein Gerinnsel entsteht. Dieses blockiert den weiteren Blutfluß, was lebensbedrohlich werden kann. Doch ob eine Thrombose vorliegt oder nicht, kann der Arzt nicht immer mit Gewissheit sagen.

Wells-Score und D-Dimer-Test helfen bei Risikogruppen nicht immer

Es gibt zwar zwei Diagnoseverfahren, deren Ergebnisse eigentlich sehr zuverlässig sind, doch die greifen nicht bei Risikogruppen. Zu diesen Risikopatienten zählen zum einen Menschen mit Krebs und zum anderen all jene, die bereits schon einmal eine Thrombose hatten.

Durchführung der Thrombosediagnostik

Die beiden Methoden zur Ermittlung einer tiefen Venenthrombose sind einmal der Wells-Score und der D-Dimer-Test. Der Well-Score vergibt Punkte, je nachdem wie es um die Herzfrequenz und einigen anderen Faktoren bestimmt ist. Der Arzt ermittelt daraus einen Wert und je höher er ist, desto wahrscheinlicher liegt eine Thrombose vor.

Der D-Dimer-Wert dagegen wird in einer Blutprobe gemessen. Bei einem positiven Ergebnis liegt vermutlich eine Thrombose vor. Beide Verfahren zugleich haben in der Praxis eine gute Aussagekraft bei den meisten Patienten; jedoch nicht bei den genannten Risikogruppen. Dies ergab eine Studie.

Empfehlung einer Sonografie

In dieser Studie hatte man die Daten von 10.002 Menschen ausgewertet, die mit dem Verdacht auf eine Thrombose ins Krankenhaus gekommen waren. Wer von ihnen zu einer Risikogruppe gehört hatte, bei dem brachte der Wells-Score nichts. Selbst dann, wenn eine extrem niedrige Punktzahl erreicht worden war, schloss das noch keine Thrombose aus. 3,5 Prozent der Patienten hatten selbst bei einem Well-Score von -2 Punkten am Ende doch eine Thrombose.

Bei Krebspatienten sah es mit 2,2 Prozent ähnlich aus. Die Forscher raten daher bei jedem Patienten aus den Risikogruppen im Zweifelsfall gleich eine Sonografie zu machen.