Light-Produkte sind beliebt - Süßstoffe können aber die Gesundheit schädigen

Die vermeintlich gesündere Alternative zu kalorienreicher Nahrung verfügt über immense Nachteile

Von Dörte Rösler
22. Mai 2015

Zucker ist für die Ernährung unerlässlich. In größeren Mengen fördert er aber Übergewicht und Karies. Immer mehr Menschen greifen deshalb zu Produkten mit Süßstoff. Die vermeintlich gesündere Alternative hat aber immense Nachteile. Süßstoffe haben zwar keine Kalorien, aber sie können trotzdem das Gewicht erhöhen. Außerdem stehen sie im Verdacht, verschiedene Krankheiten auszulösen.

Keine Kalorien, volle Süße - warum Light-Produkte so beliebt sind, muss man nicht lange erklären. Die Werbung suggeriert dem Verbraucher, er könne von ihnen beliebig viel verzehren, ohne zuzunehmen. Die Hersteller wiederum lieben Süßstoffe, weil sie deutlich günstiger sind als Zucker. Kein Wunder also, dass ständig neue Rezepturen entwickelt werden.

Vorteile von synthetischer Süße

Bislang sind in der EU zehn verschiedene Süßstoffe für Lebensmittel zugelassen. Bis auf Thaumatin und Aspartam haben diese keinen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, da sie nicht verstoffwechselt werden. Auch die kariesbildenden Bakterien interessieren sich nicht für Süßstoffe. Die Zähne überstehen also auch längeres Naschen unbeschadet.

Einfluss auf die Gesundheit

Viele Verbraucher reagieren auf den Verzehr von Süßstoffen mit Bauchschmerzen und Blähungen. Bei übermäßigem Konsum drohen Durchfälle. Studien legen außerdem nahe, dass synthetische Süßmacher auf Dauer zu Diabetes oder Krebs führen können. Verschiedene Forscher vermuten eine auslösende Wirkung auf Alzheimer und Multiple Sklerose.

Den Appetit auf Zucker bekommt der Mensch in die Wiege gelegt. Schmeckt die Zunge Süßes, springt sofort das Belohnungszentrum im Gehirn an. Und der Stoffwechsel bereitet sich auf reichlich Kohlenhydrate vor.

Süßstoffe hebeln diesen Mechanismus aus. Rein geschmacklich versprechen sie eine Belohnung, Magen und Darm bleiben aber unbefriedigt. Light-Produkte stehen deshalb im Verdacht, Übergewicht nicht zu beseitigen sondern massiv zu verursachen. Im Visier der Mediziner sind vor allem Soft-Drinks, weil beim Trinken große Mengen Süßstoffe in den Körper gelangen.

Auf die Menge kommt es an

Um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden, wurde für Süßstoffe deshalb eine tägliche Höchstmenge (Acceptable Daily Intake, ADI) ermittelt. Sie gibt an, wie viel Milligramm Süßstoff pro Kilogramm Körpergewicht tolerierbar sind. Für Aspartam liegt der ADI-Wert etwa bei 40 mg/Kg. Die bekannten Süßungsmittel Cyclamat (7mg/Kg) und Acesulfam (9mg/Kg) liegen deutlich niedriger.

Für den Verbraucher bringen die ADI-Werte allerdings wenig. Die meisten Light-Produkte enthalten einen Mix aus mehreren Süßmachern, und die einzelnen Mengen sind auf der Verpackung nicht angegeben. In der Praxis lässt sich also nicht prüfen, wie viele Süßstoffe in den Körper gelangen. Ein Labor-Test für Cola ergab einen Anteil von 250 Milligramm Cyclamat pro Liter. Kinder haben die Höchstmenge also schon nach einer Flasche Cola erreicht.