Lungenemphysem erkennen: Neue Methode zur Früherkennung

Da ein Lungenemphysem bisher nicht heilbar ist, kommt es auf eine möglichst frühe Diagnose an

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2015

Patienten mit einem Lungenemphysem leiden an einer gefährlichen Krankheit der Lunge. Bei ihnen kommt es zu einer Überblähung der Lungenbläschen, was die Funktion der gesamten Lunge einschränkt. Durch die Überblähung kann nicht mehr die gesamte verbrauchte Atemluft entweichen und entsprechend auch weniger neue Luft einströmen. Die Lunge verliert an Elastizität, was mit einer Zunahme der Überblähung immer schlimmer wird.

Da ein einmal entstandenes Lungenemphysem bisher nicht heilbar ist, kommt es auf eine möglichst frühe Diagnose an. So kann man versuchen, die weitere Überblähung zu verhindern. Allerdings war die Früherkennung bisher nicht möglich. Forscher haben daher an einer verbesserten Diagnostik gearbeitet und präsentieren nun ihre Ergebnisse.

Diagnose mittels Röntgenbild

Bisher versucht man, ein Lungenemphysem mittels Röntgenbild sichtbar zu machen. Das normale Röntgen liefert dafür allerdings recht ungenaue Bilder, weshalb selbst Experten ein Lungenemphysem darauf nur schwer erkennen können.

Als Anhaltspunkte gelten nur ein Abflachen des Zwerchfells und veränderte Proportionen der Brustwand. Sichtbar wird beides aber nur, wenn die Lunge schon sehr stark überbläht ist. Die Diagnose im Anfangsstadium ist auf diese Weise unmöglich.

Vorteile der Dunkelfeld-Bildgebung

Deutlich klarere Bilder erhält man dagegen, wenn die neue Methode der "Dunkelfeld-Bildgebung" zum Einsatz kommt. Auch hierbei handelt es sich um eine Art des Röntgens, doch die Strahlen werden anders eingesetzt. Normales Röntgen lässt Bilder entstehen, da die Strahlen beim Auftreffen auf verschiedene Gewebearten unterschiedlich absorbiert werden.

Bei der Dunkelfeld-Bildgebung kommt ein weiterer Effekt hinzu, der die genaue Streuung der Strahlen sichtbar macht. So kann in der Lunge jede Grenzfläche zwischen dem Körpergewebe und der Luft deutlich werden. Diese Luft-Gewebe-Grenzflächen kann das Standard-Röntgen überhaupt nicht erfassen.

Beim Lungenemphysem nimmt durch die Funktionsschwäche der Lungenbläschen die Zahl der Luft-Gewebe-Grenzflächen immer weiter ab. Auf diese Weise kann das Lungenemphysem theoretisch bereits in der frühsten Anfangszeit diagnostiziert werden. Getestet wurde dies bisher allerdings nur im Labor mittels Tierversuch.