Macht Kiffen doch nicht dumm? Studie zeigt, dass Cannabis den IQ nicht senkt
Eine Studie belegt keinen signifikanten Unterschied zwischen den IQ-Werten von Kiffern und Nicht-Kiffern
Es ist ein gern genutzter Spruch von Eltern, Lehrern und auch Ärzten: Wer Cannabis konsumiert, nutzt dabei eine Droge, die nicht nur süchtig machen kann, sondern auch die Intelligenz senkt. Kurz gesagt: Kiffen macht dumm. Doch ist das wirklich so? In der Forschung besteht darüber keineswegs Einigkeit. Es gibt Wissenschaftler, die keinen Einfluss auf den IQ sehen. Eine aktuelle Studie unterstützt diesen Standpunkt.
Kiffer und Nicht-Kiffer im Vergleich
Die Studie nutzte zwei ältere Untersuchungen, an denen 3.000 Zwillingspaare teilgenommen hatten. Alle Probanden hatten als junge Kinder (neun bis maximal zwölf Jahre) einen IQ-Test durchgeführt. Einige Jahre später, die Paare waren nun zwischen 17 und 20 Jahren, erfolgte ein weiterer Test der Intelligenz. Da die Zwillinge für die Studien weitere Angaben zu ihren Lebensgewohnheiten gegeben hatten, konnte die aktuelle Studie einen Rückschluss auf den Cannabis-Konsum ziehen.
Es zeigte sich, dass zwischen Kiffern und Nicht-Kiffern kein messbarer Unterschied in der Intelligenzverteilung gab. Das galt auch bei starken Konsum. Als stark galt für die Forscher, wenn jemand täglich und das über mindestens ein halbes Jahr gekifft hatte.
Zwillingspaare in der Studie
Noch interessanter wurden die Studienergebnisse als die Forscher die Zwillingspaare aus der Studie filterte, bei denen ein Zwilling Cannabis konsumierte und der andere nicht. Man betrachtete nun diese 290 Paare, bei denen 137 eineiig waren, gesondert. Die Forscher fanden auch hier keinen signifikanten Unterschied zwischen den IQ-Werten. Der kiffende Zwilling wurde ebenso intelligent wie der Geschwisterteil ohne Cannabis-Konsum.
Die Forscher geben aber zu bedenken, dass ihre Untersuchung nichts über andere Nebenwirkungen des Kiffens aussagt. Die Studie soll den Konsum nicht verharmlosen. Sie betonen ferner, dass ältere Studien gezeigt haben, dass kiffende Teenager oft einen schweren Sozialstand haben. Cannabis-Konsum ist dabei Ursache und Symptom zugleich und führt nicht selten zu einem sozialen Abstieg - auch für intelligente Kinder.