Männer mit Depressionen müssen lernen, Anspannung gesund abzulassen

Depressionen sind bei Männern zwar selten, haben jedoch ohne Hilfe meist schlimme Folgen

Von Laura Busch
29. August 2011

In Sehnde in Niedersachsen gibt es eine Tagesklinik, die eigens für depressive Männer eingerichtet wurde. Behandelt werden hier Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Im Vordergrund steht ein Ansatz, der unter anderem das sogenannte Stresstoleranz-Training beinhaltet.

Psychisch Kranke lernen hier mit Wut und Aggression umzugehen, ohne zu Alkohol und Drogen zu greifen, oder andere Ventile wie schnelles Autofahren oder Glücksspiel zu nutzen. Sport sei zum Beispiel sehr beliebt, um mal richtig Dampf abzulassen, erklärt Chefarzt Michael Hettich.

Suizid aufgrund von Depressionen bei Männern häufiger

Depressionen sind eigentlich eine typische Frauenkrankheit, sie erkranken daran zwei- bis dreimal öfter als Männer. Doch wenn Männer Depressionen haben, dann begehen sie dreimal so häufig einen Suizid wie Frauen. Das liege daran, so Hettich, dass Männer ihre Krankheit unterdrücken, bis sie zusammenbrechen.

Seit dem Tod des Torwarts Robert Enke warnt die Deutsche Gesellschaft für Mann und Gesundheit (DGMG) wieder vermehrt davor, das Phänomen zu vernachlässigen. Der traurige Tod habe Männer aber auch Hausärzte aufgerüttelt, so Frank Sommer, der Präsident der DGMG.