Mangelernährung im Alter - Warnsignale erkennen und rechtzeitig behandeln
Appetitlosigkeit und der Verlust des Hungergefühls haben weitreichende Kosequenzen für die Gesundheit
Im Alter lässt nicht nur der Geschmackssinn nach, viele Senioren verlieren auch den Appetit. Außerdem vernachlässigen Ältere infolge von chronischen Krankheiten häufig die Nahrungsaufnahme. Mit teilweise drastischen Konsequenzen für Gesundheit und Lebenserwartung. Mediziner fordern deshalb, aufmerksamer auf Warnsignale zu achten.
Wie wirkt sich eine Mangelernährung aus?
- Stürze
- Stoffwechselstörungen
- Infektionskrankheiten
- Geistiger Verfall
Die Folgen von Mangelernährung können einschneidend sein. In Krankenhäusern und Heimen ist die Situation besonders dramatisch. Während zu Hause rund jeder zehnte Senior mangelernährt ist, sind es in Krankenhäusern bis zu 50 Prozent. In Pflegeheimen leiden bis zu 60 Prozent der Bewohner unter einem schlechten Ernährungszustand.
Je eher dieser Zustand erkannt wird, desto besser lässt sich die Gesundheit der Senioren erhalten. Ist bereits ein hoher Gewichtsverlust eingetreten, können Ältere die Kilos meist nicht wieder zurückgewinnen.
Was sind Warnsignale?
Die ersten Warnsignale für Mangelernährung sind anhaltende Appetitlosigkeit und körperliche Schwäche. Angehörige sollten zudem auf Hautveränderungen achten. Auch Teilnahmslosigkeit und nachlassende kognitive Fähigkeiten können durch eine schlechte Versorgung mit Nährstoffen begründet sein.
Was kann man tun?
Wenn Ältere stark an Gewicht verlieren, sollten Angehörige den Hausarzt oder die Klinikleitung um eine Diagnostik bitten. Es gibt verschiedene standardisierte Tests, die eine Mangelernährung mit wenig Aufwand zuverlässig ermitteln. Ein Beispiel ist das sogenannte Nutritional Risk Screening.
Angehörige können aber auch selbst aktiv werden. In Heimen ist oftmals das Personal knapp, dadurch fehlt die Geduld, um den Bewohnern beim Zerkleinern der Speisen oder beim Halten der Tasse zu unterstützen. Sinnvoll ist es deshalb, zumindest einmal am Tag in Ruhe zu helfen. Ideal ist leicht verdauliche und zugleich energiereiche Kost, etwa
- vollfette Milchprodukte,
- Vollkornbrot oder
- Suppen mit viel Sahne.
Wenn das Kauen schwer fällt, kann der Arzt hochkalorische Getränke wie fresubin verordnen. Schon eine Trinkflasche ersetzt eine komplette Mahlzeit und liefert einen Mix aus allen lebenswichtigen Nährstoffen.
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Quelle
- http://derstandard.at/2000011606574/Mangelernaehrung-im-Alter-fruehzeitig-erkennen-und-behandeln Abgerufen am 18. Februar 2015