Mangelhafte Beratung bei Geldanlagen - Verbraucherschützer fordern Trennung von Beratung und Verkauf

Von Dörte Rösler
19. Dezember 2013

Seit der Bankenkrise schauen die Verbraucherschützer den Finanzberatern besonders genau auf die Finger. Auch aktuelle Stichproben bestätigen: fast jedes zweite empfohlene Produkt zur Geldanlage und Altersvorsorge entspricht nicht den Bedürfnissen des Kunden.

Viele Beanstandungen bei den Finanzprodukten

Um die Qualität der Beratungsgespräche zu prüfen, hat die Initiative Finanzmarktwächter stichprobenartig 298 Fälle ausgewählt und analysiert. Dabei kommen die Experten zum Ergebnis, dass fast die Hälfte der angebotenen Finanzprodukte zu unrentabel, unflexibel oder riskant war. Bei älteren Produkten gehe die Beratung zu 42 Prozent am Bedarf der Kunden vorbei. Bei neuen Anlagemöglichkeiten seien 87 Prozent der Empfehlungen zu beanstanden, drei von vier Produkten wären mit überhöhten Gebühren befrachtet.

Die Ursachen sehen Verbraucherschützer in der mangelnden Qualifizierung vieler Berater. Und in einem wirtschaftlichen Interessenskonflikt. Sie fordern deshalb, Verkauf und Beratung zu trennen.