Marathon ist vielleicht ungesund - führt harter Sport zur Schädigung des rechten Herz-Ventrikels?

Von Cornelia Scherpe
21. Dezember 2011

Eigentlich geht man davon aus, dass regelmäßiger Sport sehr gesund für den Körper ist. Dies scheint aber nicht in jedem Fall so zu sein. Studien deuten darauf hin, dass intensiver Ausdauersport wie etwa Marathon dem Herzen schaden kann. Besonders im rechten Ventrikel kommt es zu Veränderungen, die den Herzmuskel negativ beeinflussen. Der rechte und der linke Ventrikel sind die beiden großen Herzkammern, die dafür sorgen, dass das Blut in den Körper hinausgepumpt wird und auch wieder zurück kommt. Möglicherweise werden durch hartes Ausdauertraining sogar dauerhafte Schäden heraufbeschworen, die auch Ruhe nicht mehr auskurieren kann.

Ein Forscherteam stellte bei 40 Sportlern fest, dass ihr regelmäßiges und hartes Ausdauertraining dazu führte, dass Markerproteine wie BNP und Troponin anstiegen. Diese zeigen an, dass die Herzgesundheit nachlässt. Die Sportler liefen alle Marathon und ließen die Forscher an ihrem Training sowie der eigentlichen Herausforderung des Events teilnehmen. Mediziner durften sie vor und nach dem Marathon-Lauf untersuchen. Eine Abschlussuntersuchung wurde eine Woche nach dem Lauf durchgeführt. Es zeigte sich, dass die Markerproteine bei allen Sportlern deutlich erhöht waren, solange sie im vollen Training standen. Besonders der rechte Herz-Ventrikel litt messbar darunter. Seine Leistungsfähigkeit nahm ab und er konnte deutlich weniger Blut in den Körper hinaus pumpen.

Bei den Sportlern, die ansonsten aber gesund waren, gingen diese Markerproteine nach einer Ruhephase wieder zurück. Das Herz hatte keinen dauerhaften Schaden genommen. Bei fünf der 40 Sportler erholte sich das Herz jedoch nicht völlig. Auch eine Woche nach dem Marathon konnte man bei ihnen noch leichte Schäden im Herzmuskel nachweisen.