Marihuana beeinflusst Gesundheit von Spermien - junge Männer haben ein erhöhtes Risiko

Von Christine Krusberski
25. Juni 2014

Knallenge Hosen, zu viel Alkohol und Zigaretten, Übergewicht - alles Faktoren, die im Vordergrund standen, wenn es um die Gesundheit von Spermien geht. Doch nichts davon ist ein Auslöser für abnorme Keimzellen. Jetzt steht Marihuana am Pranger, denn die getrockneten Hanfblätter beeinflussen die Gesundheit von Samenzellen.

Besonders junge Männer haben ein erhöhtes Risiko, wenn sie regelmäßig kiffen.

Form und Größe männlicher Keimzellen verändert sich

Britische Forscher der Universitäten in Sheffield und Manchester haben untersucht, welchen Einfluss der Lebensstil auf die Gesundheit der Spermien hat. Kriterien wie Rauchverhalten, Alkoholkonsum, Unterhosenwahl und Drogenkonsum flossen in die Studienauswertung ein.

Nach Untersuchung des Ejakulats von fast 2.000 Männern ab 18 Jahren konnten die Wissenschaftler keine Auffälligkeiten im Hinblick auf Rauchen oder das Tragen enger Unterhosen erkennen.

Doch bei Probanden, die Canabis konsumierten, entdeckte das Forscherteam, dass sich Form und Größe von männlichen Keimzellen veränderten. Erkennbar war die Veränderung vor allem bei Männern unter 30 Jahren.

Verblüffend: Nicht nur Kiffen ist ein Risikofaktor, sondern auch die Jahreszeit. Spermienproben, die aus den Sommermonaten stammten, zeigten auffälligere Form- und Größenveränderungen als die Proben vom Winter.

Kiffen besser vermeiden

Die Wissenschaftler wissen nicht genau, warum sich die Spermien in Form und Größe verändern und welchen Einfluss die Veränderung auf die Fruchtbarkeit hat. Fest steht, dass gesunde Keimzellen weitaus munterer sind und mit Schwung Richtung Eizelle schwimmen.

Männer, die Kinder zeugen wollen, aber erfahren, dass ihre Spermien anders geformt sind als normale, sollten sich Gedanken über ihren Lebensstil machen und das Kiffen besser vermeiden.

Allerdings wiesen die Forscher auch darauf hin, dass ein guter Lebensstil mit schlanker Figur und ohne Genussgifte auch kein Garant für gesunde Spermien ist, da diese Faktoren die Qualität der Keimzellen nicht verschlechtern.