Marker im Blut könnte Vorhersage von Schwangerschaftsdiabetes zukünftig erleichtern

Einfache Blutanalyse zur Untersuchung auf Gestationsdiabetes vielleicht bald ausreichend

Von Cornelia Scherpe
23. Mai 2017

Gestationsdiabetes mellitus, umgangssprachlich auch Schwangerschafts­diabetes genannt, gehört zu den häufigen Komplikationen bei schwangeren Frauen. Vor allem Patientinnen, die bereits vor der Empfängnis an Übergewicht litten, neigen zu der Stoffwechselstörung.

Da Diabetes sowohl für die Frau als auch das Ungeborene ein Risiko darstellt, wird bei der Vorsorge auf Gestationsdiabetes hin getestet. Bislang ist dieses Verfahren aber umständlich, denn es muss ein zweistufiger Test absolviert werden.

Marker im Blut deutet auf Diabetes hin

Forscher haben nach einer Vereinfachung des Verfahrens gesucht und einen Marker gefunden, der künftig für die Diagnose ausreichen könnte. Mit nur einer Blutanalyse stünde damit das Ergebnis zeitnah fest.

Der gefundene Marker trägt die Bezeichnung "pGCD59" und wurde mit der Hilfe von 1.000 Freiwilligen gefunden. Die Damen waren zwischen der 24. und 28. Woche ihrer Schwangerschaft und unterzogen sich dem klassischen Zweistufentest auf Diabetes. Bei rund 50 Prozent fand man erhöhte Werte und sie trugen damit ein hohes Diabetes-Risiko.

Als man nun auf den Marker pGCD59 testete, zeigte sich ein deutliches Bild: Bei den Frauen mit schlechten Werten im Standardtest war der Marker um das 8,5-Fache erhöht. Bei allen, die am Ende tatsächlich Diabetes entwickelten, war der Wert sogar um das 10-Fache erhöht gewesen.

Nachdem die Kinder zur Welt gekommen waren, untersuchte man zusätzlich, ob der Marker auch etwas über das Geburtsgewicht der Babys aussagt. Tatsächlich wurde deutlich, dass bei hohen pGCD59-Werten ein Neugeborenes häufig besonders groß und schwer war. Im Vergleich zu den Müttern mit normalgewichtigen Kindern waren die Markerwerte bei betroffenen Frauen um das 7-Fache höher gewesen.

Weitere Studien sind nun geplant, um den genauen Aussagewert des Marker-Tests zu bestimmen. Nur wenn Sensitivität und Spezifität mit dem bisherigen Standardtest vergleichbar sind, kann über eine neue Leitlinie nachgedacht werden.