Immer mehr Schwangere von Gestationsdiabetes betroffen

Ein unerkannter Schwangerschaftsdiabetes kann für Mutter und Kind langfristig gefährlich werden

Von Dörte Rösler
12. November 2014

Schwangerschafts- oder Gestationsdiabetes (GDM) war früher eine relativ seltene Komplikation. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der erkrankten Schwangeren jedoch verdreifacht.

Übergewicht und Bewegungsmangel

Die Ursachen sind vielschichtig. So haben Übergewicht und Bewegungsmangel statistisch zugenommen. Zudem gilt ein höheres Lebensalter als Risikofaktor für die Glukosetoleranzstörung.

Seit 2012 ist die Untersuchung auf einen Gestationsdiabetes offiziell in die Schwangerschaftsvorsorge aufgenommen worden. Damit wird die Leistung von den Kassen bezahlt. Für Schwangere birgt der Test keinerlei Risiken: sie müssen lediglich in der Praxis ihres Frauenarztes eine genau definierte Menge Zuckerlösung trinken.

Bestimmung des Blutzuckers

Nach einer Stunde wird dann der Blutzucker bestimmt. Überschreiten die Ergebnisse einen Grenzwert von 11.1 mmol/l, erfolgt ein ausführlicher Glukosetoleranztest, der nüchtern durchgeführt wird und sich über zwei Stunden erstreckt.

Erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2

Ein unerkannter Schwangerschaftsdiabetes kann für Mutter und Kind langfristig gefährlich werden. Die Babys von betroffenen Frauen kommt meist übergewichtig auf die Welt, was die Geburt erschwert. Zudem haben die Mütter ein erhöhtes Risiko, dauerhaft an Diabetes Typ 2 zu erkranken.

Rund die Hälfte der Frauen mit Gestationsdiabetes wird innerhalb von zehn Jahren nach der Entbindung insulinpflichtig.