Masuren mit dem Fahrrad entdecken

Von Jutta Baur
16. Juni 2014

Masuren muss man langsam erforschen. Im Grunde gibt es nur zwei Varianten, um sich dem Zauber der ursprünglichen Natur hinzugeben: Entweder paddelt man mit einem Kanu durch die unzähligen Seen und Wasserwege oder man radelt gemächlich durch die dichten Wälder. Beides birgt gleichermaßen Reize für den Besucher. Mit dem Fahrrad kann man allerlei am Wegesrand entdecken, das einem im Auto verborgen geblieben wäre.

Ein Anti-Mücken-Mittel und Regenutensilien sollte man bei sich tragen

Wer der masurischen Seenplatte zum ersten Mal begegnet, mag kaum glauben, dass er sich in Europa befindet. So unberührt ist die Natur, so einsam die Gegend und so atemberaubend sind die Farben der Landschaft. Neben Wäldern, eröffnen sich Wiesen und weite Seen.

Wenige Menschen leben hier. Darum sind für eine Radtour Flickzeug und Handy unverzichtbar. Darüber hinaus ist ein gutes Mittel gegen blutsaugende Mücken unentbehrlich. "Aerozol ochronny" heißt es auf polnisch. Ein Wort, das man nur allzu schnell kennen lernt. Außerdem ist es ratsam auch bei anscheinend strahlendem Sonnenschein, Regenutensilien bei sich zu haben. Das Wetter dreht sich schnell in Masuren.

Besondere Highlights sind die Puszcza Piska und das Dorf Popielno

Damit man nicht komplett auf sich gestellt ist, empfiehlt es sich, eine geführte Radtour zu buchen. Dann hat man nicht nur die Gewähr, wieder aus der Landschaft herauszufinden, sondern wird auch auf kleine, versteckte Highlights hingewiesen. So lohnt es sich die Puszcza Piska, früher Johannisburger Heide, zu durchradeln. Schnurgerade Wege führen durch das große Waldfläche. Sie ist die größte in ganz Polen.

Oder das Dorf Popielno mit seinem Ufer am Jezioro Sniardwy. Durch die malerischen Segelboote fühlt man sich beinahe wie am Mittelmeer und das im Osten Polens. Gerade die zauberhaften kleinen Orte sind es, die man am besten zu Rad sehen kann. Ein Auto wäre viel zu schnell, um die Details wahrzunehmen.

Interessant ist das Museum der Familie Dickti. Eine Küche wie vor einem Jahrhundert vermittelt den Eindruck, dass die Zeit stehen geblieben sei. Wer mag, kann auch gleich den guten Streuselkuchen der Hausfrau probieren. Ein paar Geschichten aus der alten Zeit gibt es obendrein. Geht dann die Sonne unter, braucht man nur noch das Farbenspiel von Himmel, Wasser und Land auskosten.