Medikamente im Weltraum weniger wirksam

Kosmische Strahlung wirkt sich negativ auf die Haltbarkeit und Wirksamkeit von Medikamenten aus

Von Ingo Krüger
27. April 2011

Um den Planeten Mars zu erreichen, wäre ein Raumschiff etwa acht Monate unterwegs. Der Rückflug würde genauso lang dauern. Hinzu käme noch der Aufenthalt auf unserem Nachbarplaneten. Astronauten bräuchten für einen solch langen Zeitraum Medikamente, die auch im Weltraum so funktionieren wie auf der Erde.

Kosmische Strahlen wirken sich negativ auf Arzneimittel aus

Um das zu gewährleisten, untersuchte ein Team von Wissenschaftlern des Johnson Space Center im texanischen Houston 35 gängige Arzneimittel. Sie ließen die Präparate auf die Internationale Raumstation (ISS) bringen, um sie dort zwischen zwei Wochen und zwei Jahren aufzubewahren.

Anschließend verglichen die Forscher sie mit Medikamenten, die auf der Erde geblieben waren. Sie fanden heraus, dass kosmische Strahlung und Schwerelosigkeit einen negativen Effekt auf Wirksamkeit und Haltbarkeit der Arzneien hatten. In den meisten Fällen ließ die Wirkung der Mittel sogar schon vor dem jeweiligen Mindesthaltbarkeitsdatum nach.

Eine medikamentöse Behandlung im Weltall wirkt folglich nicht ganz so gut wie auf unserem Planeten. Die Forscher fordern daher, Haltbarkeit und Zusammensetzung der Arzneimittel so festzulegen, dass diese sich an den jeweiligen Bedingungen auf der Erde und im Weltraum orientieren.