Medikamente und Autofahren - Nebenwirkungen schränken Fahrtüchtigkeit ein

Von Ingo Krüger
27. März 2014

Arzneimittel können die Fahrtüchtigkeit beeinflussen. Dieser Hinweis fehlt in kaum einem Beipackzettel. Auf das Autofahren sollten Erkrankte daher verzichten. Doch viele ignorieren diese Information und setzen sich dennoch hinter das Lenkrad.

Einer Umfrage zufolge ist jeder Sechste bereits einmal gefahren, obwohl ihm die Nebenwirkungen seiner Medikamente bekannt waren. Verkehrsexperten gehen davon aus, dass in jedem Jahr zehntausende Verkehrsunfälle auf die Einnahme von Tabletten zurückzuführen sind.

Beeinträchtige Fahrtüchtigkeit durch Nebenwirkungen der Medikamente

Müdigkeit, verlangsamte Reaktionen, Schwindel und Übelkeit zählen zu den häufigen Nebenwirkungen. Sie werden nicht nur durch Schlaf- oder Beruhigungsmittel hervorgerufen, sondern auch durch Antihistaminika für Allergiker, Blutdrucksenker, Insulin für Diabetiker und frei verkäufliche Schmerztabletten. Auch Wechselwirkungen verschiedener Medikamente können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.

Ärzte und Apotheker sollten ihre Patienten an und für sich darauf hinweisen, dass sie bei der Einnahme bestimmter Mittel das Auto stehen lassen sollten. Unterbleibt dies, könnten sie bei einem Unfall zur Verantwortung gezogen werden. Die Polizei weist darauf hin, dass eine unterlassene ärztliche Aufklärung im Ernstfall nicht strafmindernd sei.

Beratungen durch Arzt oder Apotheker wahrnehmen

Anders als bei Alkohol existiert bei Medikamenten kein Grenzwert für die Fahruntüchtigkeit. Ob ein Autofahrer nur müde ist oder unter dem Einfluss von Medikamenten steht, können Beamte häufig nicht richtig einschätzen. Die Lösung liegt daher nach Meinung von Verkehrspsychologen vor allem in stärkerer Eigenverantwortung.

Eine Beratung durch Apotheker und Arzt sollten Autofahrer deshalb unbedingt wahrnehmen. Dies liegt nicht nur in ihrem eigenen Interesse, sondern in dem aller Verkehrsteilnehmer.