Mediziner erklären, warum Kinder eher am Rotavirus leiden

Von Cornelia Scherpe
5. Juni 2012

Das Rotavirus ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wer sich mit diesem Erreger infiziert, für den werden die kommenden vier bis sieben Tage sehr unangenehm. Das Virus verursacht im Körper schwere Erkrankungen des Magens und des Darmtraktes, was zu Krämpfen und Fieber führt. Gleichzeitig kommt es zum Erbrechen der Mahlzeiten oder auch zu sehr schwerem Durchfall. Lebensgefährlich wird die Erkrankung für Senioren und Kinder, denn durch den plötzlichen Verlust von Flüssigkeit, kann der Kreislauf zusammenbrechen. Doch auch gesunde Erwachsene können unter Komplikationen leiden.

Rotaviren kommen auf der ganzen Welt vor und können jeden Menschen in jedem Alter infizieren. Doch auffallend oft sind Kinder und vor allen Dingen Babys vom Virus betroffen. Warum dies so ist, können Ärzte nun zum ersten Mal erklären. Schuld ist die noch schwache Darmschleimhaut im Körper des Heranwachsenden. Direkt nach der Geburt ist die Schleimhaut noch extrem empfindlich und wird erst nach und nach gestärkt. Den jungen Körpern fehlt es oft an den sogenannten "Toll-like Rezeptoren". Diese Rezeptoren können den Virus beim Eindringen erkennen und alarmieren sofort die Abwehrkräfte.

Bei Erwachsenen gibt es viele dieser Rezeptoren und daher kann das Immunsystem schnell reagieren und viele Erreger abtöten. So wird das Ausbrechen einer Krankheit oft verhindert. Die kindliche Schleimhaut muss diese Rezeptoren aber erst noch ausbilden und ist daher nicht auf die Angreifer vorbereitet.