Mehr Gewalt bei später Sperrstunde in Norwegen

Von Frank Hertel
1. Dezember 2011

Ingeborg Rossow und Thor Nörström arbeiten als Soziologen am Norwegischen Institut für Alkohol- und Drogenforschung in Oslo. Sie haben 18 norwegische Städte untersucht, in denen die Sperrstunde zwischen den Jahren 2000 bis 2010 entweder ein bis zwei Stunden nach vorne oder hinten verschoben wurde. Dabei achteten sie vor allem auf die Gewaltstatistiken. Es zeigte sich, dass die Verlängerung der Sperrstunde um eine Stunde nach hinten zu einer Zunahme von Gewaltfällen um 17 Prozent führt.

Das gleiche gilt im Umkehrschluss: Die Gewalt geht um 17 Prozent zurück, wenn die Sperrstunde eine Stunde vorverlegt wird. Die Forscher erklären sich das Phänomen mit der Zunahme der Gewaltbereitschaft durch den Konsum alkoholischer Getränke. Wenn eine Stadt ein Gewaltproblem hat, könnte sie also die Öffnungszeiten der Lokale beschränken.