Migranten-Kinder betreiben weniger Alkoholmissbrauch

Besonders Jungs mit ausländischen Eltern greifen seltener zur Flasche als solche mit deutschen Eltern

Von Cornelia Scherpe
2. März 2012

Eine aktuelle Studie hat nun ergeben, dass Kinder aus Migrationsfamilien deutlich seltener zu Alkohol greifen als die übrigen Jugendlichen. Die WHO hat ermittelt, dass vor allen Dingen der Nachwuchs aus gehobenen Schichten eher zur Flasche greift. Was noch immer gleich geblieben ist: Männliche Jugendliche neigen eher zum Alkoholmissbrauch als die weiblichen Teenager.

Die Weltgesundheitsorganisation hat für ihre Erhebung Kinder und Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten einbezogen und kam auf eine Teilnehmerzahl von über 5.000 Jugendlichen. Dabei zeigten besonders jene mit ausländischen Eltern ein klares Verantwortungsbewusstsein im Bezug auf Alkohol.

4,2 Prozent der männlichen Migranten-Kinder zwischen 11 Jahren und 15 Jahren gaben dabei an, am Wochenende auf ein Bier oder vergleichbares zurückzugreifen. Bei den männlichen Kindern mit deutschen Eltern lag diese Zahl mit 8,5 Prozent direkt doppelt so hoch.

Jeweilige Kultur als Grund für den Unterschied

Experten sehen den Grund für diesen Unterschied in der jeweiligen Kultur verwurzelt. Gerade wer muslimische Wurzeln hat, ist dem Alkohol gegenüber nicht so freizügig eingestellt.

Ein wenig anders ist es bei Mädchen mit Migrationshintergrund. Hier scheint man eher dem "Vorbild" der deutschen Kinder zu folgen und greift etwas öfter zu alkoholhaltigen Getränken. Besonders wer nur einen ausländischen Elternteil hat, der genießt häufiger einen Schluck kühles Bier.