Militär zeigt Stärke in Elendsvierteln von Rio de Janeiro

Von Max Staender
27. März 2014

Die so genannte Befriedungsstrategie der brasilianischen Militärpolizei und Armee soll die zahlreichen Elendsviertel in der Millionenmetropole Rio de Janeiro vor der Fußball-Weltmeisterschaft wie der Name schon sagt "befrieden".

Die Favelas werden bereits seit knapp zwei Jahren von den Ordnungshütern systematisch besetzt, die dort inzwischen zahlreiche Polizeistationen eingerichtet haben.

Besetzung und Einnahme der Favelas durch schwer bewaffnete Ordnungshüter

In einer eintägigen Aktion sind die schwer bewaffneten Sicherheitskräfte nun in den Complexo da Maré eingedrungen, wo es sich um ein aus 16 Favelas bestehendes Areal mit geschätzten 130.000 Bewohnern handelt. Der Vorstoß diente dem Militär lediglich als Erkundung, Anfang April soll der Komplex endgültig eingenommen werden. Hier vermuten die Ermittler Waffen- und Drogenhändler, die bei vorherigen Aktionen in anderen Vierteln flüchteten und jetzt in Maré Unterschlupf suchen.

Drogenbanden haben besseren Ruf als die Polizei

Unter den Favela-Bewohnern genießt das Militär sowie die Polizei mittlerweile einen schlechteren Ruf als die Mitglieder von Drogenbanden, da die eigentlichen Sicherheitskräfte immer öfter in Morde und Drogengeschäfte verwickelt sind.