Missverstandene Mammografie: Viele Frauen über Sinn der Untersuchung im Unklaren

Von Nicole Freialdenhoven
20. Februar 2014

Jede zweite Frau in Deutschland ist falsch oder nur unzureichend über den Sinn des Brustkrebs-Screenings informiert, das die Krankenkassen für alle Frauen über 40 Jahren anbieten. Dies ergab der jährliche "Gesundheitsmonitor" der Barmer GEK in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann-Stifung, die dazu 1852 Frauen im Alter von 44 bis 63 Jahren befragte.

Zu wenig Kenntnisse über die Vor- und Nachteile eines Screenings

Rund 30% der Frauen gaben an zu glauben, dass das Screening aktiv vor Brustkrebs schütze - und nicht nur der frühen Aufdeckung möglicher Karzinome in der Brust diente.

Vielen Frauen war zudem unklar, dass das Screening auch negative Folgen haben könnte - zum Beispiel wenn falsche positive Befunde gestellt und entsprechend unnötige Behandlungen verschrieben werden.

Schuld daran seien jedoch auch die Informationen, die den Frauen zur Verfügung gestellt werden, so die Studienleiter. So schätzten 40% der Frauen den Nutzen des Screenings falsch ein, nachdem sei das Einladungsschreiben der Krankenkasse erhalten und gelesen hatten. Bei denen, die noch keine Einladung bekommen hatten, waren es nur 31%.

Widersprüchliche Angaben zur Mammografie im Internet

Dazu kommt, dass der Nutzen des Mammografie-Screenings auch unter Medizinern noch immer umstritten ist und sich daher im Internet viele widersprüchliche Angaben finden. Da das Screening-Programm in Deutschland erst 2005 eingeführt wurde, kann erst ab 2015 mit soliden Statistiken zu den Überlebensraten gerechnet werden.