Mit dem Kryoballon gegen Vorhofflimmern: Neue Generation erfolgreich getestet

Höhere Kühlleistung und verbesserte Einspritzung des Kältemittels verbessern Erfolgsrate bei VHF

Von Nicole Freialdenhoven
17. Oktober 2014

In Deutschland leiden rund 300.000 Menschen am sogenannten Vorhofflimmern (VHF), das zu den am häufigsten auftretenden Herzrhythmusstörungen gehört und häufig als erster Vorbote für spätere Herzinfarkte und Schlaganfälle auftritt. Die Behandlung erfolgt derzeit meist mit Medikamenten und wenn diese nicht anschlagen, mit einer Verödung der Lungenvenen in der Muskulatur um den Herzvorhof. Dabei wird meistens die sogenannte Radiofrequenz-Ablation mit Hilfe von Hochfrequenzstrom eingesetzt.

Neue Kryoballons sind wirksamer

Forscher am Herzzentrum München-Bogenhausen stellten nun jedoch fest, dass die Verödung mit Hilfe von Kältemittel (die sogenannte Kälteablation) dank einer neuen Generation von Kryoballons eine höhere Wirksamkeit erzielt. Dabei wird mit Hilfe eines Katheters ein kleiner Ballon in die Vene eingeführt, der sich am Vorhof an der Einmündungsstelle der Lungenvene entfaltet und den Bereich auf -80°C herunterkühlt. Dadurch wird diese Stelle verödet, so dass die Lungenvene kein Vorhofflimmern mehr auslöst.

Erfolgrate gesteigert

Die neue Generation der Kryoballons bringt es auf eine höhere Kühlleistung und eine verbesserte Einspritzung der Kältemittel, so dass die Wirksamkeit verbessert wurde. Diese Form der Behandlung kann sowohl für anhaltendes als auch für anfallartiges Vorhofflimmern eingesetzt werden, hat sich bei letzterem jedoch mit einer Erfolgsrate von 81 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 76 Prozent als noch erfolgreicher erwiesen.