Mit Demenz im Pflegeheim: häufiger Knochenbrüche als Zuhause
Studie macht deutlich, dass Frakturen häufiger bei Senioren im Pflegeheim vorkommen, als im häuslichen Umfeld
Mit steigendem Alter nimmt der Bedarf an Pflege im Alltag zu. Kommen zu körperlichen Gebrechen auch langsam voranschreitende Defizite im Geist, müssen viele Senioren in ein Pflegeheim. Besonders Demenz-Patienten gelten je nach Schweregrad der Degeneration als sehr pflegebedürftig und werden zu ihrem eigenen Wohl in ein Altenheim gebracht. Doch ist das gesundheitliche Wohl dort wirklich besser zu gewährleisten?
Die Gefahr durch Knochenbrüche im Alter
Allein in Deutschland gibt es rund 1,2 Millionen Demenz-Patienten. Jedes Jahr kommen circa 200.000 Erstdiagnosen hinzu. Da bei Demenz immer wieder Zustände geistiger Verwirrtheit auftreten, stürzen die Betroffenen auch schneller und im Alter haben Frakturen oft schwerere Konsequenzen. Die Knochenbrüche heilen deutlich langsamer und nicht selten kommt es zu Komplikationen.
Die Studie suchte nun nach Senioren, bei denen die Diagnose Demenz vom Hausarzt ausgesprochen wurde. Insgesamt nahmen 1.072 Praxen teil und man konnte die Daten von rund 53.000 Demenz-Patienten sammeln.
- Die jüngsten Betroffenen waren 65 Jahre,
- die ältesten Patienten 90 Jahre.
Dieser Gruppe stellte man eine gesunde Kontrollgruppe im gleichen Alter gegenüber. Es zeigte sich, dass wie erwartet die Demenz-Patienten häufiger Knochenbrüche erlitten.
Umfeld und Krankheitsstadium
In einem Beobachtungszeitraum von drei Jahren ereigneten sich bei fünf Prozent Frakturen, in der Gegengruppe nur bei rund einem Prozent. Sah man sich nun die Demenz-Gruppe genauer an, wurde deutlich, dass es vor allen Dingen die Senioren im Altersheim waren, die häufiger Knochenbrüche erlitten. In dieser Teilgruppe ereigneten sich in 9,2 Prozent der Fälle Frakturen. Wer im häuslichen Umfeld geblieben war, trug nur das halbe Risiko.
Warum dies so ist, kann die Studie nicht sagen. Denkbar ist, dass die Schwere der Demenz bei Pflegefällen im Heim schlicht weiter fortgeschritten ist. Auch der Wechsel aus einem lange vertrauten Umfeld hinein in neue Örtlichkeiten kann für Patienten schwierig sein.
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Quelle
- http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/66318/Demenzpatienten-im-Heim-besonders-frakturgefaehrdet Abgerufen am 21. April 2016